Wie funktioniert Hypnose?

Ja, wie genau funktioniert denn jetzt die Arbeit mit Hypnose eigentlich? Eine berechtigte Frage!

Wie schon im letzten Beitrag erklärt, können wir im Zustand der Hypnose direkt mit dem Unterbewusstsein kommunizieren. Hier sind im Laufe unseres Lebens viele Glaubenssätze entstanden. Dies geschieht durch z.B. Erziehung, Konditionierungen, Erfahrungen usw. und äußert sich z.B.in Gewohnheiten, Verhaltensweisen, Reaktionen u.v.m. Dies geht mit Gefühlen und Emotionen Hand in Hand.

Wenn wir uns im Unterbewusstsein mit Hilfe der Gefühle und Emotionen orientieren und nach der Ursache für bestimmte Glaubenssätze suchen, können wir das auslösende Ereignis dieser Glaubenssätze finden.

Oft wurden in diesen Situationen des auslösenden Ereignisses, ungeeignete Glaubenssätze im Unterbewusstsein installiert, welche uns später im Leben, im Erfolg blockieren, oder zu Ängsten, Phobien, Depressionen oder körperlichen Reaktionen führen können, um nur einige Beispiele zu nennen. Oft geschieht dies in sehr früher Kindheit. Als kleines Kind besitzen wir nicht die Erfahrung und das Wissen, welches notwendig wäre, das auslösende Ereignis ganzheitlich zu erfassen, zu analysieren und mit geeignetem Denken zu bewerten.

Beispiel:

Die Mediziner unter euch mögen mir verzeihen, denn das nachstehende Beispiel wird medizinisch nicht detailliert, exakt und vollständig sein. Aber grundsätzlich sind die Zusammenhänge vereinfacht richtig, einfach verständlich und auch nachvollziehbar dargestellt.

Vielleicht hast du auch schon mal versucht abzunehmen, oder den Sylvester-Vorsatz gehabt dein Gewicht im kommenden Jahr zu halten.

Wir wissen in unserem bewussten, rationalen logischen Verstand, dass wir um abzunehmen ein Kaloriendefizit benötigen. Also wir müssen weniger Energie mit der Nahrung zu uns nehmen als wir benötigen. Das kann ich erreichen, indem ich auf die Kalorien beim Essen und Trinken achte und weniger zuführe als ich verbrauche. Auch kann ich durch Bewegung und somit Muskeltätigkeit den Verbrauch an Energie steigern. Wenn ich die Muskulatur mehr belaste, um den Energieverbrauch zu erhöhen, habe ich den Vorteil, dass das Defizit an Energie verstärkt aus den Fettzellen (den Speichern) genommen wird, um die Muskulatur zu versorgen. Mit den entsprechenden Nährstoffen im Essen kann ich noch den Abbau von Muskulatur während des Prozesses der Gewichtsreduktion aufhalten.

Warum schaffen wir, obwohl uns dies bewusst ist, oft nicht die nötige Kontrolle über unser Essverhalten zu gewinnen und längerfristig durchzuhalten? Jetzt kommen unsere Gewohnheiten o.Ä. und unsere Glaubenssätze ins Spiel.

Nehmen wir experimentell mal an, eine Person hat im Säuglingsalter an Pylorospasmus (Magenpförtnerkrampf) gelitten. Der Magenpförtner ist der Muskel zwischen Magen und Zwölffingerdarm, welcher bei dieser Erkrankung verschlossen ist und somit die Nahrung, die der Säugling zu sich genommen hat, nicht in den nachfolgenden Verdauungsapparat durchlässt. Der Säugling erbricht in der Regel den Mageninhalt, bis das Problem am Magenpförtner behoben ist. Dank unseren hervorragenden Medizinern (Ärzten), ist dies durch einen kleinen operativen Eingriff heute keine große Sache mehr!

Dadurch bekommt der Körper des Säuglings, trotz ausreichender Nahrungsaufnahme (also einem Sättigungsgefühl) zu wenig bis keine Nährstoffe. Da die wenigsten Säuglinge schon medizinisch geschult und ausgebildet sind, also gar kein Verständnis für den Prozess haben, kann ein ungeeigneter Glaubenssatz (Microtrauma) aus seiner Erfahrung heraus entstehen. Und das kann in Bruchteilen einer Sekunde geschehen, dazu muss man nicht Stunden traumatisiert sein. „Obwohl ich satt war, reichen die Nährstoffe nicht zum Überleben.“ Oft äußert sich das bei Säuglingen nach der OP darin, dass sie oft nach Nahrung schreien und dann, weil sie kürzlich gestillt wurden und eigentlich satt sind, nur wenig säugen. Das Baby möchte durch häufiges kurzes Säugen die Sicherheit gewinnen, dass sofort und genug Futter da ist, metaphorisch ausgedrückt. Wir müssen wissen, dass diese Glaubenssätze im Unterbewusstsein etabliert sind und nicht bewusst wahrgenommen werden. Wird diese Angst nicht sofort genug Nahrung zu bekommen, im Laufe ihres Lebens immer mal wieder wachgerufen (z.B. durch Diäten, welche dann schon vorab auf den JOJO-Effekt warten lassen) wird dieser Glaubenssatz verstärkt.

Jetzt könnten theoretisch, aus diesem Glaubenssatz ein oder auch mehrere Probleme entstehen. Zum Beispiel könnte daraus eine Essstörung erwachsen. Das Unterbewusstsein hat noch den Glaubenssatz oder die Angst gespeichert, dass trotz Sättigungsgefühl die Nährstoffe nicht ausreichen könnten, was dazu führen kann, dass über das Sättigungsgefühl hinaus gegessen, oder kein Sättigungsgefühl mehr bewusst wahrgenommen wird. Das Resultat ist dann womöglich Übergewicht. Trotz unseres Wissens im bewussten rationalen Verstand, dass wir weniger essen sollten, gelingt es uns nicht, dem inneren Drang mehr zu brauchen Herr zu werden. Wenn wir mal, aufgrund einer strengen und konsequenten Diät einige Pfunde „abgespeckt“ haben, wird wieder der Glaubenssatz verstärkt, dass die Nährstoffe nicht reichen könnten und somit, wie damals beim Säugling, eine Gefahr besteht. Dann wird dieser Drang in uns erneut auftauchen, ohne dass wir das bewusst wahrnehmen. Schlussendlich fallen wir wieder in das alte Muster unserer Gewohnheit, und des Glaubenssatzes aus dem Säuglingsalter. Schon essen wir wieder zu viel, ohne es bewusst wahrnehmen zu können.

Mit Hilfe der Hypnose ist es uns möglich, das mit dem Glaubenssatz verbundene Gefühl im Unterbewusstsein zu finden, und diesem bis zum Ursprung, also dem auslösenden Ereignis in die Vergangenheit zu folgen. Dort können wir dann diesen ungeeigneten Glaubenssatz, mit verschiedenen „Hypnosetechniken“ auflösen und neutralisieren. Im Folgeschluss lösen sich dann auch die schlechten Gefühle (evtl. Angst zu verhungern) in den Folgeereignissen auf. Das ist dann so, als hätte dieses schlechte Gefühl, und der Glaubenssatz nie existiert. Die Person mit dem Gewichtsproblem oder der Essstörung, muss dann um abnehmen zu können, immer noch das Energiedefizit erzeugen, aber es wird jetzt nicht mehr so schwer, da der innere Drang aus dem Unterbewusstsein jetzt nicht mehr da ist. Jetzt können wir auch mal am Kühlschrank oder Naschfach vorbei gehen, da unser bewusster rationaler Verstand weiß, dass im Zweifelsfall genug Nahrung da ist. Der unbewusste Zwang, jede Gelegenheit zu nutzen Energie aufzufüllen die gar nicht gebraucht wird, ist jetzt verschwunden. Auf diese Weise lassen sich Essstörungen oder Übergewicht in den meisten Fällen, nachhaltig reduzieren.

Das war jetzt allerdings keine allgemeingültige Erklärung mit dem Hintergrund, dass alle Kinder mit Pylorospasmus später mal an Essstörungen oder Übergewicht leiden!

Dies war nur ein fiktives Beispiel, das einen für unser Bewusstsein logischen Aufbau und Verkettungen hat.

Aus Gesprächen mit vielen Kollegen hat sich ergeben, dass die Probleme der Klienten selten einen logischen Zusammenhang mit dem auslösenden Ereignis haben.

 So könnte auch das Erschrecken eines Spielkameraden beim Versteckspiel, dieser Bruchteil einer Schrecksekunde ausreichen, einen Irrationale Glaubenssatz im Unterbewusstsein des erschrockenen Kindes zu installieren. Durch eine Art Schneeballsystem in der Gefühlskette, kann das eigentlich emotionale Problem derart verstärkt werden, dass daraus sogar Probleme wie Angststörungen, Phobien, Depressionen, ja sogar Heuschnupfen oder Neurodermitis entstehen können, ohne dass unser Bewusstsein davon etwas mitbekommt.

Wenn unser Bewusstsein etwas merkt, ist es meist schon zu einem spürbaren Problem geworden, das uns im Alltag blockiert, oder wir in irgendeiner Form leiden ohne eine Erklärung zu haben.  Zumindest hat dieses Phänomen, der Praxisalltag vieler Kollegen gezeigt.

Das war jetzt viel Information! Aber ich bemühe mich, die kraftvolle Wirksamkeit und Effizienz der Hypnose, die ich für mich entdeckt habe, auch euch leicht verständlich zugänglich zu machen.